Schwellenländer und sogenannte Frontier-Märkte bieten aufgrund von Industrialisierung, Urbanisierung und neuen Technologien ein langfristiges Rendite-Potential. Laut dem Internationalen Währungsfonds erwirtschaften Schwellen- und Entwicklungsländer rund 40 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts. Ein Investment in diese Märkte verspricht langfristig eine überdurchschnittliche Rendite. Es gibt jedoch große Unterschiede in der Entwicklung der Finanzmärkte dieser Länder. Gut entwickelte Märkte wie China und Indien sind für Investoren zugänglicher, aber die Bewertungen sind hoch. Unternehmen mit attraktiven Bewertungen findet man eher in weniger entwickelten Märkten wie vielen Ländern Afrikas oder Südostasiens.
Warum ETFs nicht immer die beste Wahl sind
Obwohl die Anlage in ETFs wie dem Emerging Markets ETF oder dem Schwellenländer ETF eine einfache und kostengünstige Möglichkeit bietet, in Schwellenländer zu investieren, ist es wichtig zu beachten, dass ETFs nicht immer die beste Wahl sind.
Ein Hauptgrund dafür liegt darin, dass diese ETFs oft in größere Märkte und Unternehmen investieren, die bereits hohe Bewertungen aufweisen. Die größten Anteile in diesen ETFs liegen oft bei Ländern wie China, Taiwan und Südkorea, die möglicherweise nicht mehr als Schwellenländer betrachtet werden sollten.
Dies bedeutet, dass eine signifikante Outperformance nicht garantiert ist und das Risiko möglicherweise höher ist. Es kann schwierig sein, in spezifische Nischenmärkte oder Small Caps in den Schwellenländern zu investieren, die möglicherweise ein größeres Wachstumspotenzial bieten.
Eine Alternative zu ETFs könnten daher Investmentfonds sein, die sich auf bestimmte Nischenmärkte in den Schwellenländern konzentrieren. Diese Fonds bieten oft eine selektive und fokussierte Investitionsmöglichkeit und ermöglichen es den Anlegern, in Unternehmen zu investieren, die vom Wachstumspotenzial dieser Nischenmärkte profitieren können.
Wenn Sie in Schwellenländer investieren möchten und nach einer diversifizierten Anlage suchen, ist es ratsam, verschiedene Anlageoptionen zu prüfen und sich über die Vor- und Nachteile von ETFs und Investmentfonds zu informieren, um die beste Entscheidung für Ihre Anlagestrategie zu treffen.
Nicht alle ETFs sind gleich
Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle ETFs den gleichen Anlageansatz verfolgen. Einige ETFs können sich speziell auf bestimmte Nischenmärkte in den Schwellenländern konzentrieren und somit eine differenziertere Anlagestrategie bieten. In diesem Fall können ETFs durchaus eine gute Option sein, um gezielt in aufstrebende und vielversprechende Sektoren oder Regionen zu investieren.
Es ist jedoch ratsam, die Zusammensetzung des ETFs genau zu analysieren und sicherzustellen, dass er tatsächlich in den gewünschten Nischenmärkten investiert und nicht überwiegend in größere Märkte oder bereits etablierte Unternehmen.
Die Wahl zwischen ETFs und Investmentfonds hängt letztendlich von Ihrer Anlagestrategie, Ihren Zielen und Ihrer Risikotoleranz ab. Es kann sinnvoll sein, verschiedene Ansätze zu kombinieren und sowohl in ETFs als auch in Investmentfonds zu investieren, um eine optimale Diversifikation und Rendite zu erzielen
Die Vorteile von Nischenmärkte-Investmentfonds
Für Investoren, die in echte Nischenmärkte wie Ägypten, Griechenland, Kambodscha, Botswana oder Nigeria investieren möchten, bieten sich spezialisierte Investmentfonds an. Diese Fonds ermöglichen Investitionen in Unternehmen mit niedriger Marktkapitalisierung, die von globalen Trends wie Outsourcing, gut ausgebildeten Jugendlichen und günstigen Gehältern profitieren können. Ein Beispiel für einen solchen Fonds ist der AvH Emerging Markets Fonds, der Unternehmen in Ländern wie Ägypten, Griechenland, Kambodscha, Botswana, Nigeria, Australien, Russland, Korea oder Vietnam enthält.
Nischenmärkte bieten oft ein höheres Wachstumspotenzial als etablierte Märkte, da sie weniger von globalen wirtschaftlichen Schwankungen und Wettbewerbsdruck betroffen sind. Darüber hinaus ermöglichen Investmentfonds eine breite Diversifikation in verschiedene Märkte und reduzieren somit das Risiko für einzelne Anlagen.
Investmentfonds wie der AvH Emerging Markets Fonds sind auch für weniger erfahrene Investoren geeignet, da sie von professionellen Fondsmanagern verwaltet werden, die über umfangreiche Erfahrung und Fachkenntnisse in den Märkten verfügen. Diese Fachleute können potenzielle Chancen erkennen und die Anlagestrategie an die aktuellen Gegebenheiten anpassen.
Ein weiterer Vorteil von Nischenmärkte-Investmentfonds ist die Liquidität. Im Gegensatz zu direkten Anlagen in Nischenmärkte bieten Investmentfonds eine hohe Handelsliquidität, da sie an Börsen gehandelt werden können. Dies ermöglicht es Investoren, ihre Anlagen jederzeit zu kaufen oder zu verkaufen, ohne auf potenzielle Käufer oder Verkäufer warten zu müssen.
Durch die Investition in Nischenmärkte-Investmentfonds können Anleger von den Vorteilen dieser aufstrebenden Märkte profitieren und gleichzeitig das Risiko streuen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass wie bei jeder Anlageform auch bei Investmentfonds Risiken bestehen. Anleger sollten ihre finanziellen Ziele, Risikotoleranz und die Kostenstruktur der Fonds sorgfältig prüfen, bevor sie eine Investitionsentscheidung treffen.
Weitere Nischenmärkte-Investmentfonds
Neben dem AvH Emerging Markets Fonds gibt es weitere spezialisierte Investmentfonds, die sich auf Nischenmärkte konzentrieren. Diese Fonds bieten Anlegern die Möglichkeit, in spezifische Marktsegmente zu investieren und von deren Wachstumspotenzial zu profitieren. Im Folgenden werden einige dieser Nischenmärkte-Investmentfonds vorgestellt:
Magna New Frontiers Fonds
Der Magna New Frontiers Fonds von Fiera Capital verfolgt einen ähnlichen Ansatz wie der AvH Fonds. Er investiert jedoch in aufstrebende Märkte, die nicht im Fokus herkömmlicher Investmentfonds stehen. Durch gezielte Investitionen in Unternehmen aus diesen Nischenmärkten können Anleger potenziell attraktive Renditen erzielen. Allerdings ist der Magna New Frontiers Fonds aufgrund seiner Größe oft nicht in der Lage, in kleinere Märkte zu investieren.
Schroder ISF Frontier Fonds
Der Schroder ISF Frontier Fonds ist derzeit einer der größten Fonds im Bereich der Schwellenländer-Investmentfonds. Er konzentriert sich hauptsächlich auf Aktien von Unternehmen, die in Frontier-Märkten tätig sind. Frontier-Märkte sind Schwellenländer mit einem höheren Risiko, aber auch mit einem potenziell höheren Ertragspotenzial. Der Schroder Fonds ermöglicht es Anlegern, von den Chancen dieser aufstrebenden Märkte zu profitieren.
Templeton Frontier Markets Fonds
Ähnlich wie der Schroder Fonds investiert auch der Templeton Frontier Markets Fonds in Unternehmen, die in den Frontier-Märkten registriert sind. Der Fonds bietet Anlegern die Möglichkeit, in aufstrebende Märkte zu investieren und von deren Wachstumspotenzial zu profitieren. Durch die gezielte Auswahl von Unternehmen, die in den Frontier-Märkten aktiv sind, strebt der Templeton Fonds langfristig positive Ergebnisse an.
Diese Nischenmärkte-Investmentfonds bieten Anlegern die Möglichkeit, in spezifische Marktsegmente zu investieren und ihre Portfolios zu diversifizieren. Durch die Investition in diese Fonds können Anleger an der Entwicklung und dem Wachstum dieser Nischenmärkte teilhaben und potenziell attraktive Renditen erzielen. Es ist jedoch wichtig, sich über die Risiken und Chancen dieser Märkte bewusst zu sein und eine fundierte Anlageentscheidung zu treffen.
Die Vorteile von Small Caps in Schwellenländern
Small Caps sind Unternehmen mit geringem Börsenwert, die häufig mehrere Tausend Beschäftigte haben und Umsätze im mehrstelligen Millionenbereich erzielen. Im Vergleich zu großen Unternehmen erhalten Small Caps oft weniger Aufmerksamkeit von Investoren, bieten aber die Möglichkeit für mehr Streuung im Portfolio.
Der SPDR MSCI Emerging Markets Small Cap ETF hat in den letzten Jahren eine bessere Performance gezeigt als andere Small Cap ETFs wie der SPDR MSCI World Small Cap oder der SPDR MSCI Europe Small Cap. Die Schwellenländer Small Caps haben auch eine geringe Korrelation zu gängigen Welt-Indizes, was zusätzliche Diversifikation ermöglicht.
Chancen und Risiken von Schwellenländer Small Caps
Investitionen in Schwellenländer Small Caps bieten sowohl Chancen als auch Risiken. Einerseits sind diese Unternehmen oft günstiger bewertet als große Unternehmen, was Potenzial für überdurchschnittliches Wachstum und höhere Renditen bietet. Andererseits sind Schwellenländer Small Caps anfällig für verschiedene Risiken.
Ein Hauptfaktor ist die Volatilität. Small Caps haben tendenziell höhere Schwankungen im Kursverlauf im Vergleich zu großen Unternehmen. Dies kann für Anleger mit einem langfristigen Anlagehorizont herausfordernd sein. Dennoch können sie auch dazu beitragen, das Klumpenrisiko in einem Portfolio zu reduzieren, da sie sich oft unabhängig von globalen Märkten entwickeln.
Weitere Risiken umfassen steigende Zinsen und geopolitische Unsicherheiten, die sich auf Schwellenländer Small Caps auswirken können. Zinserhöhungen können die Finanzierungskosten erhöhen und das Wachstum dieser Unternehmen negativ beeinflussen. Geopolitische Unsicherheiten wie Handelskonflikte oder politische Instabilität können zu erhöhter Volatilität und Unsicherheit führen.
Um die Chancen von Schwellenländer Small Caps optimal nutzen zu können, ist eine gründliche Analyse essentiell. Investoren sollten die spezifischen Risiken und Chancen dieser Unternehmen verstehen und eine diversifizierte Anlagestrategie verfolgen. Schwellenländer Small Caps können eine attraktive Ergänzung des Portfolios sein, sollten jedoch als Teil eines ausgewogenen und langfristig ausgerichteten Anlageplans betrachtet werden.